MARIONETTE

Die Fäden gehen durch die Hände,

sind verknotet in der Mitte,

gleich so ist es bei den Füßen,

und der Meister lenkt die Schritte.

 

Vorwärts, rückwärts und zur Seite,

alles wie es der Meister will,

ob ich renne oder schreite

Faden stoppt, dann steh ich still.

 

Der Arm hebt sich und fällt hernieder,

der Mund klappt auf, es nickt das Haupt,

und ich tu es immer wieder,

wenn der Meister es erlaubt.

 

Und die Worte meiner Reden,

kommen aus des Meisters Mund,

den mein Kiefer hängt an Fäden,

tut nie eigene Meinung kund.

 

Leicht ist es das Fadenleben,

muss nur folgen, werd gelenkt,

der Meister kann mir alles geben,

er ist es, der mir Leben schenkt.

 

Und reißt irgendwann der Zwirn ,

häng ich schlaff und ohne Sinn,

hab ich selber doch kein Hirn,

da ich die Marionette bin.